Wir stecken fest. Ich merke es und andere vermutlich auch. Seit 9 Uhr sitzen wir in der Sitzung und wälzen das aktuelle Problem, das wie ein riesiger Bremsklotz unter unseren sonst doch so gut geschmierten Rädern feststeckt. Eigentlich sind wir doch sonst zielstrebig unterwegs? Wo klemmt es heute?
Wir diskutieren erst sachlich. Das Problem wird erläutert. Danach wird «ergänzt». Eigentlich erklären aber alle nur, wie schlimm das Problem gerade für sie und ihre Abteilung ist. Der ursprünglich kleine Bremsklotz wächst und wächst, bis er schliesslich alle Räder blockiert.
Inzwischen ist es 11 Uhr, die Sitzung ist vorbei und wir schauen uns beim Verlassen des Sitzungszimmers zweifelnd und etwas belämmert an. Wie geht es weiter?? Das Problem wurde analysiert und erkannt; das ist zwar wichtig, aber wir wollten doch eine Lösung erarbeiten. Haben wir eine Essenz, mit der wir produktiv weitermachen können? – Nein.
Wieder eine Sitzung, die aufs Problem und nicht auf die Lösung zielte. Das ist nicht nur nervenaufreibend und betäubend, sondern auch teuer und rückwärtsgerichtet.
Fokus auf die Lösung
- Zu Beginn das Ziel formulieren: Wir suchen eine Lösung!
- Definiere einen klaren Zeitrahmen, in dem die Verantwortlichen das Problem schildern.
- Frage ganz konkret nach Ergänzungen. Wiederholungen kannst du gleich im Keim ersticken. Geteiltes Leid ist zwar halbes Leid, aber lösungsorientierte Meetings sind nicht der geeignete Rahmen für diesen Austausch.
- Jetzt kommt der wesentliche Teil der Sitzung: die aktive Lösungsfindung. Dazu kannst du dir schon vor der Sitzung klare Formulierungen zurechtlegen.
Zum Zeitmanagement: 10% Problemdefinition, 90% Lösungsfindung