Brainstorming kann ein Albtraum sein: Auf Knopfdruck gute Ideen bringen, vor allen anderen Mitarbeitenden. Die einen sprühen vor lauter Ideen. So laut, dass andere gar nicht mehr denken können. Wie wird aus der Stresssituation ein echter Mehrwert? Die Antwort lautet: Brainswarming.
Brain… bitte was?
Wie beim Brainstorming geht es darum, in einer Gruppenarbeit kreative Lösungen und Ideen zu finden. Der Unterschied: neue Ideen werden nicht ausgesprochen, sondern auf Post it-Zettel geschrieben und systematisch auf einer grossen Fläche geordnet. Swarm ist Englisch für Insektenschwarm.
Brainswarming also, weil die ganze Vorgehensweise einem Bienenschwarm ähnelt. Jeder sucht einen eigenen Weg – man arbeitet aber trotzdem gemeinsam.
Brainstorming vs. Brainswarming
Die Vorteile von Brainswarming:
- Es kann zeitversetzt gearbeitet werden, man ist also flexibler.
- Weil nicht auf Knopfdruck geliefert werden muss, erlaubt Brainswarming einen Denkprozess.
- Die Methode ist basisdemokratisch, da es keinen Moderator gibt und alle überall mitmachen können.
- Die grafische Darstellung sorgt für sofortige Übersicht.
- Alle nehmen aktiv teil, sowohl Introvertierte als auch Extrovertierte.
Ablauf
1. Ziel formulieren
Sicherstellen, dass alle das Problem verstehen. Das Ziel in Form einer Problemlösung formulieren, nicht in Form einer vorgegebenen Lösung.
Beispiel: Nicht «Büroklammer erfinden», sondern «Lösung finden, um lose Blätter einfach zu bändigen»
2. Raum bieten
Ist das Ziel formuliert, kann es losgehen. Aber macht nicht den Fehler und moderiert drauf los! Die Teilnehmenden brauchen Freiraum zum Denken und Post-it schreiben.
3. Losschwärmen
Der Schwarm soll ausschwärmen: Um die Kreativität zu fördern empfiehlt es sich: Nicht nur schreiben, sondern Kribbeln, Skizzieren oder Diagramme zeichnen.
Gerne darf der Raum mit den Post-its auch mehrere Tage oder sogar Wochen belassen werden. So kann man immer wieder zurück gehen, etwas anfügen, darüber sinnieren, oder einen Gedanken weiterverfolgen.
4. Trichtern
Nach einer bestimmten Laufzeit wird der Brainswarm unterbrochen. Die besten Ideen könnt ihr jetzt auswählen und als Prototyp austesten.
5. …gleich nochmal!
Und jetzt gilt das Motto «unswarm to reswarm». Also «ausschwärmen, um wieder zusammenzuschwärmen». Ein Brainswarm ist im besten Fall nie beendet. Immer wieder kann man zusammenfinden und Optimierungen vornehmen und zu Verbesserungen anregen.
Bitte beachten
Natürlich ist auch Brainswarming nicht fehlerfrei. Es dauert länger und ist deshalb teurer. Aber: Wenn man durch ein gutes Brainswarming in einem Anlauf ein qualitatives Konzept entwickelt hat, muss man nicht alles ein zweites Mal machen. Das lohnt sich!